5 Tipps, wie Sie den Black Friday überlisten können

Der Black Friday ist nicht mehr nur ein Tag - er hat sich zu einer wochenlangen Serie exklusiver, zeitlich begrenzter Angebote entwickelt, denen unser Gehirn nur schwer widerstehen kann. Es ist wichtig, sich der Marketingtricks bewusst zu sein. So können wir vermeiden, zu viel Geld auszugeben oder Dinge zu kaufen, die wir später bereuen

Laut dem European Consumer Payment Report 2023 von Intrum haben die steigenden Lebenshaltungskosten dazu geführt, dass 65 Prozent der europäischen Verbraucherinnen und Verbraucher bewusster darauf achten, wie viel Geld sie für Dinge ausgeben, die sie nicht benötigen, wie digitale Abonnements und Kaffee zum Mitnehmen. Der Bericht zeigt auch, dass 67% der Befragten eher bereit sind, die billigste Alternative eines Produkts oder einer Dienstleistung zu kaufen als noch vor 12 Monaten.
 
Finanzbewusster und sparsamer zu sein, lässt Sie vielleicht glauben, dass Sie nicht auf die Marketingtricks des Black Friday hereinfallen werden, aber wir wissen auch aus der Verhaltensforschung, dass "Wissen die halbe Miete ist".

Sich bewusst zu werden ist der erste entscheidende Schritt, aber dann müssen wir auch widerstehen, in die Marketingfallen zu tappen, was eine ganz andere Geschichte ist.
Beatrice Widmark, Verhaltensforscherin, Whateverland

Hier sind 5 Tipps, wie Sie am Black Friday bewusster einkaufen können, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden:  

  • Löschen, löschen. Löschen Sie alles, was Sie zum Kauf verleiten könnte. Melden Sie sich von Newslettern mit verlockenden Angeboten ab, blockieren Sie Websites, die Sie zu häufig besuchen, deaktivieren Sie große Marken in sozialen Medien während der Schlussverkaufszeit und löschen Sie Ihre Kartendaten aus dem Browser. 
  • Verschaffen Sie sich einen Überblick. Stellen Sie (heute) ein Budget auf und halten Sie sich strikt daran. Suchen Sie nicht nach Ausreden, um das Budget zu überschreiten - nehmen Sie sich selbst in die Pflicht und betrachten Sie das Budget als ein Instrument, das Sie vor übereilten Kaufentscheidungen bewahrt und Ihnen gleichzeitig hilft, Ihre finanziellen Ziele zu erreichen. 
  • Zeit zum Innehalten und Nachdenken. Gerade im Internet ist das Einkaufen einfacher denn je - nur ein paar Klicks. Um bewusster einkaufen zu können, sollten Sie sich immer wieder fragen: Warum kaufe ich? Will ich nur dem Reiz des Neuen nachgeben? 
Zu prüfen, ob ein Kauf wirklich ein Bedürfnis oder eher ein Wunsch ist, ist das Geheimnis, um die Motivation hinter einem Kauf zu verstehen. Es geht darum, die Kontrolle zu übernehmen und unsere Kaufentscheidungen bewusster zu treffen.
Beatrice Widmark, Verhaltensforscherin, Whateverland
  • Fokussieren Sie sich auf Ihre Ziele. 45% glauben, dass sie in der Lage sind, sich finanzielle Ziele zu setzen (ECPR, 2023). Wenn man jedoch all die lukrativen Angebote im Schlussverkauf sieht, kann es verlockend sein, weniger zu sparen oder sich sogar etwas von seinem Ersparten zu "leihen", um sich die preisreduzierten Waren leisten zu können. Aber etwas zu kaufen, das man nicht braucht, um ein gutes Angebot nicht zu verpassen, ist nicht wirklich eine Art zu sparen. So geben wir Geld aus, das wir nicht hätten ausgeben müssen.
  • Kaufen Sie Erlebnisse statt Dinge. Wenn Sie dieses Jahr am Black Friday teilnehmen, sollten Sie einen Teil Ihres Budgets für Erlebnisse ausgeben. Studien zeigen, dass der Kauf von Erlebnissen uns glücklicher macht, nicht nur nach dem Kauf, sondern auch davor. Der Kauf von Dingen mag sich zunächst gut anfühlen, aber Erinnerungen zu schaffen und Erlebnisse mit anderen zu teilen, ist auf lange Sicht oft lohnender. Und das Beste daran ist, dass diese Erlebnisse nicht teuer sein müssen, um diese positiven Effekte zu erzielen. Am Ende zählt die Zeit, die man mit den Menschen verbringt, die man liebt. 

  • [1] Kumar, A., Killingsworth, M. A., & Gilovich, T. (2014). Waiting for Merlot: Anticipatory Consumption of Experiential and Material Purchases. Psychological Science, 25(10), 1924–1931. doi: 10.1177/0956797614546556
  • [2] Van Boven, L., & Gilovich, T. (2003). To Do or to Have? That Is the Question. Journal of Personality and Social Psychology, 85(6), 1193–1202. doi: 10.1037/0022-3514.85.6.1193