Weltspartag 2021 – Sparen kommt von Sparsamkeit

Viele Menschen denken beim Weltspartag vor allem eines: an ihre Kindheit. Damals, als das Sparen noch geholfen hat, man üppige Zinsen auf seinem Sparbuch bekam und das Geld nur auf die Bank bringen musste, um es "für sich arbeiten zu lassen", wie man damals zu sagen pflegte.

Dass diese Zeiten vorerst vorbei sind und das Geld auf dem Sparbuch heute an Wert verliert, hat den einst so beliebten Weltspartag weitgehend entzaubert. Geld wird heute investiert, in Sachwerte umgewandelt – oder ganz einfach ausgegeben, auf dass man rechtzeitig etwas davon hat.

Aber gerade dieser Wandel, von der Spar- in die ungehemmte Konsumgesellschaft, hat seine Tücken. Denn Sparen kommt von Sparsamkeit, und die ist zu jeder Zeit eine wertvolle Eigenschaft. Sie bewahrt uns nämlich davor, über unsere finanziellen Verhältnisse zu leben, auf Pump einzukaufen, uns also zu verschulden. Eine Lage, in die laut neuesten Daten vor allem junge Menschen immer häufiger geraten. Die Folge sind nicht nur finanzielle Probleme, sondern oftmals auch massiver psychischer und sozialer Stress.

Das alles wäre vermeidbar, würden wir die Chance nutzen, den Weltspartag neu zu interpretieren, ganz ohne hohe Zinsen und Bankmaskottchen: Als einen Tag, der uns daran erinnert, wie viel wir an Lebensqualität gewinnen, wenn unsere finanziellen Verhältnisse in Ordnung sind, weil wir sie im Sinne des uralten Werts der Sparsamkeit organisiert haben. Ein Wert, der sehr viel älter ist als der Weltspartag selbst. Und der immer noch von Bedeutung bleiben wird, auch wenn die Zinsen schon längst wieder steigen.  

Ein entscheidender Indikator wie die Menschen in Europa und besonders mit dem Thema Geld und Sparen umgehen ist der jährliche European Consumer Payment Report (ECPR). Bei der letzten Umfrage wurde unter anderen das Thema „Was sind Ihre wichtigsten Gründe, um jeden Monat Geld zu sparen?“ abgefragt (siehe Grafik oben). 

Die Hälfte aller Frauen und Männer in Österreich sparen monatlich weniger als zehn Prozent ihres Einkommens. Unerwartete Ausgaben und das Reisen sind dabei für Österreicher:innen die Hauptgründe, um zu sparen. Ein Drittel nennt auch die Pension als Ansporn, um etwas Geld beiseite zu legen.

Auch heuer wird wieder eine Studie zum Thema Finanzen und den Umgang damit angefertigt. Dazu wurden österreichweit mehr als tausend Frauen und Männer ab 18 Jahren befragt. Alle Teilnehmer:innen sind ganz oder teilweise für ihre persönlichen Finanzen beziehungsweise ihren Haushalt verantwortlich. Die Ergebnisse werden Ende November veröffentlicht.