Langsame Erholung in Südeuropa

Laut unserem aktuellen European Payment Report befürchten Unternehmen in Südeuropa nach wie vor, dass ihre Kunden Rechnungen und Schulden nicht bezahlen können oder wollen.

Ein Auszug aus dem European Payment Report mit Ergebnissen aus Südeuropa für Griechenland, Italien, Portugal und Spanien.

Zwei Drittel der Befragten aus der Region geben an, dass sie im kommenden Jahr mit mehr verspäteten oder ausbleibenden Zahlungen rechnen. Dieser Wert liegt über dem europäischen Durchschnitt von 60%.

Darüber hinaus geben südeuropäische Unternehmen am häufigsten an, dass sie Schwierigkeiten haben, ihre Lieferanten pünktlich zu bezahlen, die Gehaltsforderungen ihrer Mitarbeiter zu erfüllen und sich auf das Wachstum ihres Unternehmens zu konzentrieren.

Schwierigkeiten, Lieferanten pünktlich zu bezahlen

In Portugal und Spanien gaben 61% der Befragten an, dass die Inflation es ihnen zunehmend erschwert, ihre Lieferanten pünktlich zu bezahlen. In Griechenland sind es 59%. Nur die italienischen Unternehmen liegen mit 54% unter dem europäischen Durchschnitt von 56%.

Dennoch unternehmen beispielsweise in Portugal nur 45 Prozent der Unternehmen etwas gegen ihre Zahlungsschwierigkeiten. Auch Griechenland (54%), Italien (49%) und Spanien (51%) liegen unter dem Durchschnitt (56%), was zeigt, dass in den südeuropäischen Ländern noch mehr getan werden kann, um die Situation zu verbessern.

Höhere Lohnforderungen schmerzen

Besonders besorgt sind die portugiesischen Befragten darüber, dass sie den Forderungen ihrer Mitarbeiter nach höheren Gehältern nicht nachkommen können: 58 Prozent im Vergleich zum europäischen Durchschnitt von 53 Prozent. Die portugiesische Wirtschaft blickt auf ein starkes Jahr 2022 mit der höchsten Wachstumsrate seit mehr als drei Jahrzehnten zurück. Allerdings trübt die hohe Inflation die Aussichten.

Auch in Spanien und Italien befürchten 55 Prozent, steigende Löhne nicht zahlen zu können. In Griechenland sind die Lohnkosten ebenfalls ein Thema: Bereits 48 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass einige Mitarbeiter eine Lohnerhöhung gefordert haben. Nur in Großbritannien sind es noch mehr. Der Durchschnitt aller befragten Länder liegt hier bei 38%.

Die südeuropäischen Länder haben während der Covid-Pandemie überproportional gelitten, da sie stark vom Tourismus abhängig sind. Deshalb sind sie auch jetzt noch zurückhaltend mit Investitionen in die Verbesserung ihrer Unternehmensstrukturen. So geben diese Unternehmen überdurchschnittlich häufig an, dass ihre Routinen und Prozesse nicht so stark sind, wie sie sein müssten, um die finanzielle Nachhaltigkeit zu sichern. Darüber hinaus halten die meisten Befragten ihre Finanz- und Verwaltungssysteme für veraltet und sehen darin ein Hindernis für eine flexible Geschäftstätigkeit.


Insights aus dem European Payment Report 2023

Dieser Artikel basiert auf dem neusten European Payment Report von Intrum, der sich mit den Auswirkungen verspäteter Zahlungen auf die Entwicklung und das Wachstum europäischer Unternehmen befasst. Die Studie basiert auf den Ansichten von mehr als 10.000 Führungskräften und untersucht, wie Unternehmen mit wirtschaftlichen Einbrüchen und Liquiditätsengpässen umgehen.

European Payment Report 2023 von Intrum
European Payment Report 2023 von Intrum